27.07.2023
In den nächsten Wochen werden Bundestag und Bundesrat eine für Restaurants, Wirtshäuser und Cafés existenzielle Entscheidung treffen. Es geht es um die Beibehaltung der 7% MwSt. auf Speisen. Mit der Publikation "Sieben Wahrheiten zu 7% Mehrwertsteuer auf Speisen" macht der DEHOGA Bundesverband deutlich, warum die Beibehaltung der 7% auf Speisen für alle die beste Lösung ist.
Die aktuelle Regelung gilt derzeit befristet bis 31. Dezember 2023. Jetzt kommt es aus Sicht des DEHOGA darauf an, den politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zu vermitteln, welch Bedeutung dieses Thema hat. Dazu liefert die neue Broschüre, die hier zum Download bereit steht, stichhaltige Argumente.
Den Kern bilden die "7 Wahrheiten":
Dazu kommen wichtige Fakten über das Gastgewerbe: Nach drei Verlustjahren in Folge haben die heimischen Restaurants und Hotels noch nicht die Vorkrisenumsätze erreicht. So liegen die inflationsbereinigten Umsätze nach Angabe des Statistischen Bundesamtes im 1. Quartal 2023 immer noch 12,5% unter denen des 1. Quartals 2019, also vor Ausbruch der Pandemie.
Durch die massiven Einbußen in der Corona-Krise ist schon jetzt die Zahl der steuerpflichtigen Unternehmen in der Branche von 222.400 im Jahr 2019 auf 186.600 im Jahr 2021 zurückgegangen (Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes). Dies entspricht einem Rückgang von 16,1% und bedeutet einen historischen Verlust von 36.000 steuerpflichtigen Unternehmen in den Corona-Jahren 2020 und 2021.
Hohe Energie- und Lebensmittelpreise sowie steigende Personalkosten verursachen einen enormen Kostendruck in den Betrieben. Das führt dazu, dass die meisten Betriebe sinkende Erträge verzeichnen. So zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), dass die Gewinne im Gastgewerbe im Jahr 2022 um 46,8% gegenüber 2021 eingebrochen sind. Die Umsatzrendite sank von 8,3% auf 3,9%.
Der inflationsbedingte Kostendruck stellt die Gastronomen vor existenzielle Herausforderungen. Die Kosten für Nahrungsmittel und Personal machen in den meisten Betrieben bereits 60% bis 70% des Umsatzes aus, die Energiekosten 4% bis 10%.
Die Inflationsrate lag im April 2023 bei Lebensmitteln bei 17,2% und bei Energie bei 21,1%. Überproportional gestiegen sind auch die Personalkosten: Nach einer DEHOGA-Umfrage vom April 2023 lagen diese um durchschnittlich 21,5% höher als ein Jahr zuvor. Nur mit den 7% Mehrwertsteuer ist es bisher gelungen, die enormen Kostensteigerungen nicht 1:1 an die Gäste weiterzugeben.
Aus alledem folgt aus Sicht des DEHOGA: "Eine Steuererhöhung zum 1. Januar 2024 wäre eine Katastrophe für die Betriebe und würde zu einem Preisschock für die Gäste führen – mit fatalen Folgen für die Gesellschaft, den Staat und die Gastgeber. Die 7% und damit die steuerliche Gleichbehandlung von Essen müssen bleiben. Dauerhaft."
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