01.08.2022
Sie sind bequem, aber auch ressourcenintensiv und umweltschädlich: Einwegverpackungen. In Deutschland fallen pro Kopf jährlich 76 kg Kunststoffabfall an und mehr als die Hälfte davon (55%) geht auf das Konto von To-go-Verpackungen für Speisen und Getränke. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Politik ab dem 1.1.2023 auf die Mehrwegangebotspflicht für Gastronomiebetriebe. Wir fassen zusammen, mit welchen Kosten für Mehrweg Gastronomen rechnen müssen.
Um Mehrweg anbieten zu können, müssen zu Beginn die Anschaffungskosten für Mehrwegbehälter berücksichtigt werden. Hier ist im Vorteil, wer Mehrwegbehälter nicht selbst kauft, sondern bei Anbietern Mehrwegbehälter gegen Pfand ausleiht. So können Behälter, die nicht genutzt werden, zurückgegeben werden und der Gastronom erhält das hinterlegte Pfand vollständig zurück.
Mehrwegpfandsysteme funktionieren so, dass Gastronomen in der Regel Pfand pro Mehrwegbehälter beim Anbieter hinterlegen und die Behälter für den gleichen Pfandbetrag an ihre Kunden ausgeben. So stellt das hinterlegte Pfand zwar eine Anfangsinvestition dar, wird aber schnell zum durchlaufenden Posten. Die Möglichkeit, die Mehrwegbehälter jederzeit an den Anbieter zurücksenden zu können und das Pfand vollständig erstattet zu bekommen, senkt das Einstiegsrisiko signifikant gegenüber selbst gekauften Behältern.
Einige Anbieter verlangen zu Beginn zusätzlich eine Startgebühr, um am Mehrwegsystem teilnehmen zu können. Systeme, wie RECUP verzichten auf die Anbindungsgebühr für Einzelgastronomen.
Zu den wiederkehrenden Kosten zählen vor allem Energiekosten, die durch zusätzliche Spülvorgänge der Mehrwegbehälter entstehen. Durch Nutzung professioneller Gastrospülmaschinen mit speziellen Einsatzkörben für Mehrwegbehälter lässt sich der Spülvorgang besonders effizient halten.
Ein gängiges Modell etablierter Mehrweganbieter ist die Abrechnung einer monatlich gleichbleibenden Nutzungsgebühr. Gastronomen zahlen im Durchschnitt etwas mehr als 1 € pro Tag, um Teil des Mehrwegsystems zu sein. Der Vorteil des fixen Abrechnungsmodells ist die Planbarkeit. Auch bei erhöhter Nachfrage von Mehrwegbehältern durch Kunden, steigt die Gebühr für den Gastronomen nicht. Und dann gilt: Je häufiger Mehrweg ausgegeben wird, desto schneller lohnt sich Mehrweg auch finanziell für den Gastrobetrieb.
Angenommen ein Café in der Augsburger Altstadt verkauft im Durchschnitt 30 To-go-Getränke pro Tag an 52 Wochen im Jahr. Bisher wurden alle Getränke im Einwegbecher ausgegeben und 9 Cent pro Becher im Einkauf gezahlt. Jedes Jahr kommen so Kosten in Höhe von 982,80 € für Einwegbecher zustande und es entsteht ein Müllberg aus 10.920 Einwegbechern.
Der Anschaulichkeit halber stellt unser Beispiel-Café nun komplett auf Mehrweg um: Dafür leiht es einmal 90 Mehrwegbecher und hinterlegt 90 € Pfand beim Anbieter, das er bei jedem Kunden 1:1 verrechnet. Das Pfand wird also zum durchlaufenden Posten.
Mit der Annahme, dass die gleichbleibende Nutzungsgebühr bei ca. 1 €/Tag liegt, zahlt das Café pro Jahr 372 € an den Mehrweganbieter, statt wie bisher 982,80 € für Einwegbecher auszugeben. Es entsteht eine Differenz von 610,80 €.
Hier kann das individuelle Einsparpotenzial berechnet werden.
Auch unter Berücksichtigung von zusätzlichen Energie- und Lagerkosten, kann davon ausgegangen werden, dass Gastronomen bei Mehrwegsystemen mit fixem Nutzungsgebühr auch finanziell gegenüber Einweg profitieren.
Bereits über 11.800 Partner in ganz Deutschland nutzen die Produkte RECUP und REBOWL und bilden Deutschlands größtes Mehrwegsystem für die Gastronomie.
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