20.01.2022
Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) unterstreichen die weiterhin katastrophale Lage der Branche. In der ersten Januarhälfte vermelden die Betriebe wachsende Umsatzverluste von 55,1% im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Besonders hart betroffen sind Clubs und Diskotheken (-93,2%), Eventcatering (-77,0%) Betriebsrestaurants (-61,9%) und vor allem auch Stadt- und Tagungshotels (-58,6%). 56,7% der Unternehmer sehen gar ihre Existenz bedroht.
Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (53,7%) haben für Januar Kurzarbeit angezeigt. Das sind doppelt so viele wie noch im November 2021. Dieser sprunghafte Anstieg verdeutlicht den Negativtrend. "Es ist von elementarer Bedeutung, dass jetzt alle coronabedingten Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld verlängert und die Überbrückungshilfen verbessert werden. Sämtliche hart getroffenen Unternehmen müssen in dieser Phase der Pandemie existenzsichernde Unterstützung erfahren, unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl", mahnt Guido Zöllick. Der DEHOGA-Präsident befürchtet, dass "andernfalls der mittel- und langfristige Schaden für Unternehmen und den gastgewerblichen Arbeitsmarkt irreparabel sein wird".
Verantwortlich für die erheblichen Umsatzverluste in der Gastronomie und Hotellerie sind die seit Wochen geltenden 2G-Plus-Zugangsregelungen sowie Absagen von Veranstaltungen und Messen. Fast 87% der Betriebe bestätigten einen massiven Rückgang an Gästen, Umsatzausfälle belasten 83,4% der Unternehmen. "Es ist dramatisch, wie viele Unternehmer auch im neuen Jahr um ihre Existenz fürchten. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, Frust und Resignation machen sich breit", sagt Zöllick.
Besondere Verärgerung herrscht über das Regel-Chaos bei 2G Plus. "Unterschiedliche Ausnahmen von der Testpflicht sowie technische Unzulänglichkeiten bei den verschiedenen App-Lösungen erschweren die Zugangskontrollen und sorgen für große Verwirrung bei Gästen und Betrieben", so Zöllick. So berichten immerhin 46,4% der Betreiber von Konflikten mit Gästen.
Der DEHOGA-Präsident fordert: "Die Branche darf jetzt nicht im Stich gelassen werden. Es kann nicht im Interesse von Politik und Gesellschaft sein, dass sich das bis Februar 2020 boomende Gastgewerbe durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht mehr erholen kann."
An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes beteiligten sich vom 17. Januar bis 20. Januar 2022 insgesamt 5.823 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.
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