04.01.2022
Eine brandaktuelle Befragung von über 1.000 DEHOGA-Bayern-Mitgliedsbetrieben hat ergeben, dass es zum Jahreswechsel in 91% aller befragten Betriebe coronabedingte Stornierungen gab. Hierbei wurden in diesen Betrieben nahezu zwei Drittel aller reservierten Silvesteressen und Zusammenkünfte, konkret 62%, wieder abgesagt.
Von allen Befragten gaben 88% an, dass die aktuelle Diskussion um die neue Virusvariante Omikron ein Faktor für die Stornierungen sei. Auf die Frage, welche Auswirkungen die Diskussion um Omikron für den Betrieb derzeit habe, wählten 68% die Antwort "Eine große. Seit der Diskussion um Omikron wächst die Verunsicherung bei Gästen und Mitarbeitern gleichermaßen". 29% hingegen gaben an, dass "die Lage so oder so angespannt" sei und Omikron wenig Auswirkungen habe. Lediglich 2% gaben an "Keine. Bei mir sieht die Lage gar nicht schlecht aus".
Ähnlich hoch fallen die Zahlen im Beherbergungsbereich aus: Hier gaben über 92% aller Hoteliers an, dass es zu coronabedingten Absagen von Übernachtungen gekommen sei, dabei wurden insgesamt 59% aller geplanten Übernachtungen storniert. Werden die Ergebnisse differenziert nach Betriebstypen betrachtet, wurden in Business- und Tagungshotels 67% der bereits gebuchten Übernachtungen coronabedingt storniert, in Ferienhotels für einfache und mittlere Ansprüche, also dem 1- bzw. 2-Sternesegment, lag der Anteil bei 62%, in Ferienhotels für gehobene Ansprüche, dem 3-Sternesegment, bei 58% und bei Ferienhotels für hohe und höchste Ansprüche, d. h. dem 4- bzw. 5-Sternesegment, bei 48%.
"Allein die Diskussion über Omikron hat über Silvester eine extreme Storno-Welle verursacht, zugleich fehlen der Branche Planungssicherheit und Perspektiven für das neue Jahr", so fasst Angela Inselkammer, Präsidentin des BHG DEHOGA Bayern, die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zusammen und ergänzt: "Die Buchungslage sieht für das gesamte erste Quartal sehr schlecht aus."
Der Blick ins neue Jahr schwankt zwischen Verzweiflung, Unsicherheit aber auch Zuversicht. "Die Umfrageergebnisse spiegeln ein realistisches Bild der Lage von Bayerns Hoteliers und Gastronomen wider", so DEHOGA-Bayern-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert, "und wenn rund ein Drittel ihre Lage als "mehr denn je existenzbedrohend" ansehen, ist dies ein deutlicher Hilferuf an die Politik, bei den Wirtschaftshilfen jetzt nicht nachzulassen, sondern sogar gezielte Verbesserungen vorzunehmen. Insbesondere bei der Überbrückungshilfe IV, die jetzt gilt, darf die Unterstützung nicht verschlechtert werden. Der Eigenkapitalzuschuss muss auf 50% erhöht statt gesenkt werden, die Erstattung der Fixkosten darf nicht auf 90% gesenkt, sondern muss weiter bei 100% sein und auch beim Kurzarbeitergeld müssen weiterhin 100% der Sozialversicherungsbeiträger übernommen werden anstatt 50%."
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