07.12.2021

Leaders Club: Lage spitzt sich zu!

Foto: Gerd Altmann/Pixabay

Nach einer Blitzumfrage des Leaders Club erwarten 90% der Teilnehmer massive Umsatzverluste im Dezember. Das Gastronomie-Netzwerk fordert deshalb von der Politik umgehend ausreichende finanzielle Unterstützung für die deutsche Gastronomie sowie eine langfristige Strategie, wie die Branche in Zukunft mit den voraussichtlich wiederkehrenden Corona-Wellen umgehen soll.

Die Antworten der Mitglieder des Leaders Clubs auf die Blitzumfrage spiegeln die prekäre Lage der Branche im zweiten Corona-Winter überdeutlich wider: 48% der Befragten gaben an, dass ihre Umsätze im November 2021 verglichen mit dem November 2019 um 30 bis 70% eingebrochen sind. Bei knapp 9% sind die Verluste sogar noch höher.

Kaum besser die Erwartungen für den Dezember: Hier rechnen 70% der Teilnehmer mit Einbußen von 30-70%, 22% befürchten ein Minus von mehr als 70%, wenn die bestehenden Regelungen fortgesetzt und die Schließung von Restaurants um 20 oder 22 Uhr in immer mehr Städten angeordnet werden sollte. Die strengen Einlassvoraussetzungen und die spürbare Zurückhaltung der Gäste wirken sich bereits aus, auch ohne dass ein offizieller Lockdown verhängt wird: 86% der Befragten planen, für ihre Mitarbeiter Kurzarbeitergeld zu beantragen oder haben das bereits getan.

"2Gplus kommt für uns einem Lockdown gleich", erklärt Leaders Club-Vorstand Kerstin Rapp-Schwan. "Denn kaum jemand, der geimpft ist, lässt sich extra testen, um in unseren Betrieben einen Kaffee zu trinken oder spontan etwas zu essen. Da trifft man sich lieber in den eigenen vier Wänden. Alle Weihnachtsfeiern wurden abgesagt. Selbst die mit der Überbrückungshilfe IV zugesagte Erstattung von 90% der Fixkosten reicht nicht, wenn wir unter diesen Bedingungen kaum Umsatz machen können!"

Torsten Petersen, Geschäftsführer und Gesellschafter des Multi-Konzept-Gastronomen Enchilada-Gruppe, bestätigt: "Viele Gäste verzichten auf Restaurantbesuche. Schon jetzt ist die Situation mit 2G existenzgefährdend, da es vielfach unrentabel ist, zu öffnen. G2plus verschärft die Lage weiter."

Um die Problematik fehlender Mitarbeiter nicht weiter zu verschärfen, appelliert der Leaders Club an die Politik, die Aufstockung des Kurzarbeitergelds auf 80 bzw. 87% des Netto-Lohns zum Jahreswechsel nicht auslaufen zu lassen. "Würden die Mitarbeiter, die gerade erst in unsere Betriebe zurückgekehrt sind, von Januar an wieder unter die Einstiegsregelung mit 60% fallen, käme es unweigerlich zu einer weiteren drastischen Abwanderung dringend benötigter Fachkräfte", kommentiert Gastronom Roland Koch. "Das wäre ein Desaster!"

Der Leaders Club fordert die neue Bundesregierung nachdrücklich auf, der für das gesellschaftliche Miteinander so wichtigen Gastro-Branche das Überleben zu ermöglichen. "Wir erwarten keine erneuten November- und Dezemberhilfen, die im vergangenen Jahr wirklich eine großzügige Leistung darstellten", fasst Leaders Club-Vorstandsvorsitzender Frank Buchheister zusammen. "Aber wenn man uns jetzt nicht weiter in ausreichendem Maße unterstützt und wir unverschuldet doch noch aufgeben müssen, waren alle bisherigen Hilfen vergeblich. Dann verliert Deutschland seine bunte und lebendige Gastronomielandschaft."

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