11.11.2024

Integrationsmotor Gastwelt

DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge (l.) und DZG-Präsident Gerhard Bruder (r.). Foto: DZG

Eine brandneue Studie der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG), die in Kooperation mit dem Fraunhofer IAO durchgeführt wurde, zeigt auf, wie vielfältig das Integrationspotenzial der Gastwelt in Deutschland ist.

Damit wird erstmals beleuchtet, wie die Dienstleistungssektoren Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice & Freizeitwirtschaft, in denen in 250.000 Betriebe mehr als sechs Millionen Menschen beschäftigt sind, deutschlandweit zur erfolgreichen Arbeitsmarktintegration beitragen. Die Studie wird am 18. November offiziell präsentiert, hier vorab wichtige Ergebnisse.

Aktualisiert wurden beispielsweise die Wertschöpfungszahlen für den Dienstleistungssektor Gastwelt. Die 6,185 Millionen Menschen, die in der Gastwelt arbeiten, entsprechen einem Anteil von 13,5% aller Erwerbstätigen in Deutschland. Die 250.000 Gastwelt-Unternehmen steuerten im Jahr 2023 zudem 453,1 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, was 11% entspricht. In beiden Rankings liegt die Gastwelt – nach dem produzierenden Gewerbe bzw. der Automobilindustrie – jeweils auf Platz 2.

"Wir sind der zweitgrößte private Arbeitgeber des Landes und faktisch in jeder der 11.000 Gemeinden in Deutschland präsent. Die Gastwelt ist damit nicht nur wirtschaftlich ein Big Player, sondern durch ihre Flächenpräsenz auch für ein gutes gesellschaftliches Miteinander unverzichtbar", so DZG-Präsident Gerhard Bruder.

Ausgangspunkt der aktualisierten Wertschöpfungsberechnung ist eine vom Fraunhofer IAO im Jahr 2022 veröffentlichte Grundlagenstudie im Auftrag der DZG, in der die Branchen Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice & Freizeitwirtschaft zu einem vernetzten Ökosystem (inklusive Zulieferer) zusammengefasst werden. Die Untersuchung präsentiert mit der 360° Gastwelt ein ganz neues Verständnis von "Gastlichkeit" als gemeinsames, branchenübergreifendes Dienstleistungsprodukt.

"Wenn wir bislang über Gastlichkeit gesprochen haben, standen vor allem Reisende im Fokus", so Bruder. "Gastlichkeit findet aber auch tagtäglich im Leben von uns allen statt – ob auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker oder im Coffeeshop, bei Events und Messen, in der Kantine zum Mittagessen, in Freizeitsparks, bei der Schul- und Krankenhausverpflegung, im Reisebüro oder eben in Hotels, Bars oder der Gastronomie."

Laut Fraunhofer-Studie verbringt jeder Bundesbürger durchschnittlich 12 bis 15% seiner Lebenszeit in der Gastwelt. "Die Arbeit unseres Dienstleistungssektors ist also kein 'nice to have', sondern ein zentraler Eckpfeiler unseres ökonomischen Wohlstands und des sozialen Miteinanders. Die Gastwelt ist damit ohne Zweifel das #HerzUnsererGesellschaft", betont Bruder.

Diese neue und vernetzte Betrachtung soll dabei helfen, gegenüber der Politik mehr Gewicht und Unterstützung für die Branche zu erlangen. "Die fragmentierte Darstellung der Vergangenheit – in Teilen selbst verschuldet – ist ein echtes Problem, weil wir uns damit unnötig klein machen", sagt DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge. "Mit dem neuen Big Picture 'Gastwelt' spielen wir endlich auf Augenhöhe mit anderen Wirtschaftssektoren wie der Automobilindustrie, der Bauwirtschaft oder dem Handwerk."

Über die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG)

Die 2021 gegründete Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) hat das Ziel, Politik, Verbände und hochkarätige Vertreter aller Wertschöpfungssektoren der Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie zu vernetzen. Der interdisziplinäre Thinktank kümmert sich inhaltlich vor allem um strategische Zukunftsthemen – wie Mitarbeitergewinnung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Ernährungswende – und entwickelt praxisnahe Maßnahmen zur effektiveren Krisen-Bewältigung.

www.zukunft-gastwelt.de