10.10.2024
Die Event-Gastronomie steht vor einem Paradigmenwechsel: Während früher vor allem Effizienz und kulinarischer Luxus im Vordergrund standen, gewinnen heute Werte wie Nachhaltigkeit, Regionalität und biologisch erzeugte Produkte zunehmend an Bedeutung. Die Anforderungen an Business-Catering-Dienstleister ändern sich, und dieser Wandel bringt neue Herausforderungen, aber auch spannende Möglichkeiten für die Branche mit sich.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuellen Trends im Business-Catering und beleuchten, wie Catering-Unternehmen auf diese veränderten Anforderungen reagieren.
Gastronomen und Veranstalter stehen vermehrt unter dem Druck, ihre ökologischen Fußabdrücke zu reduzieren und nachhaltiger zu agieren. Dies zeigt sich auch im Bereich des Business-Caterings, das bei Firmenveranstaltungen, Messen oder Konferenzen oft eine zentrale Rolle spielt. Immer mehr Unternehmen legen Wert darauf, dass auch ihr Catering-Konzept nachhaltige und umweltbewusste Ansätze integriert.
Im Catering bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur den Einsatz von regionalen und biologischen Produkten, sondern auch eine umweltfreundliche Logistik, die Minimierung von Lebensmittelverschwendung und die Vermeidung von Einwegplastik. Einige Anbieter gehen sogar einen Schritt weiter und setzen auf umfassende Zero-Waste-Strategien oder den CO2-neutralen Transport der Speisen.
Der Trend zur Regionalität ist einer der wichtigsten Eckpfeiler nachhaltiger Gastronomie. Regionale Produkte haben nicht nur den Vorteil, dass sie in der Regel frischer sind, sondern auch kürzere Transportwege haben, was den CO2-Ausstoß reduziert.
Catering-Unternehmen arbeiten zunehmend mit lokalen Landwirten und Produzenten zusammen, um saisonale und regionale Zutaten zu beziehen. Dies sorgt nicht nur für qualitativ hochwertige Gerichte, sondern auch für eine authentische, regional verwurzelte Küche.
Die Betonung auf Regionalität ermöglicht es Catering-Unternehmen, den individuellen Charakter ihrer Gerichte zu betonen. So kann z. B. ein Business-Catering in München traditionelle bayrische Spezialitäten aus der Region anbieten, während ein Catering in Köln typische rheinische Speisen mit Zutaten aus der Region präsentiert. Dies sorgt bei den Gästen oft für ein besonderes Erlebnis und verstärkt die Identifikation mit der jeweiligen Region.
Neben der Regionalität gewinnen auch biologisch angebaute Lebensmittel an Bedeutung. Immer mehr Kunden fragen gezielt nach Bio-Produkten und möchten sicherstellen, dass ihre Speisen ohne den Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngemitteln oder gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Doch auch hier geht es um mehr als nur um das Bio-Siegel. Viele Unternehmen legen zusätzlich Wert auf Fair-Trade-Produkte, um sicherzustellen, dass die Menschen, die an der Herstellung der Lebensmittel beteiligt sind, fair entlohnt werden und unter akzeptablen Arbeitsbedingungen arbeiten.
Dieser Trend setzt sich vor allem im Bereich des Kaffeekonsums durch. Fair-Trade-Kaffee ist in vielen Büros und auf Konferenzen bereits Standard, und auch bei der Auswahl von Tees, Schokolade oder Bananen achten immer mehr Unternehmen auf faire und biologische Standards.
Lebensmittelverschwendung ist eines der drängendsten Probleme in der Gastronomiebranche. Allein in Deutschland landen jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll – ein Umstand, der in Zeiten von steigendem Umwelt- und Klimaschutzbewusstsein nicht mehr tragbar ist.
Gastronomen und Catering-Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, innovative Lösungen zu finden, um diese Verschwendung zu minimieren.
Einige Anbieter setzen auf ein ausgeklügeltes Bestellsystem, das exakt berechnet, wie viel Essen für eine Veranstaltung benötigt wird, um Überschüsse zu vermeiden. Andere arbeiten mit Plattformen wie z. B. "Too Good To Go" zusammen, die übrig gebliebenes Essen vergünstigt vergeben, anstatt es zu entsorgen. Auch der Einsatz von Resteverwertungsstrategien, bei denen etwa nicht verbrauchte Zutaten für neue Gerichte weiterverarbeitet werden, gewinnt an Bedeutung.
Zero-Waste-Catering geht jedoch noch weiter: Verpackungen werden so weit wie möglich vermieden oder durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt. Einwegplastik hat in nachhaltigen Catering-Konzepten keinen Platz mehr, stattdessen setzen viele Unternehmen auf Mehrwegsysteme, biologisch abbaubares Besteck und Serviergeschirr aus nachhaltigen Materialien wie Bambus oder Palmblättern.
Die Art und Weise, wie Lebensmittel transportiert und gelagert werden, hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Umweltbilanz eines Caterers. Der Trend zu Nachhaltigkeit im Business-Catering bedeutet daher auch, dass immer mehr Unternehmen auf umweltfreundliche Logistiklösungen setzen. Elektrofahrzeuge, Fahrradboten oder sogar CO2-neutrale Lieferketten sind einige der Maßnahmen, die von Vorreiter-Unternehmen ergriffen werden, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Ein weiterer Ansatz besteht in der CO2-Kompensation. Viele Catering-Dienstleister bieten ihren Kunden die Möglichkeit, die CO2-Emissionen, die durch die Veranstaltung verursacht werden, zu kompensieren. Dies kann über Spenden an Klimaschutzprojekte oder die Aufforstung von Wäldern geschehen. Diese Option wird von vielen Unternehmen gern genutzt, um ihre Corporate-Social-Responsibility-Ziele zu erreichen und ein "grünes" Image zu bewahren.
Der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit im Business-Catering ist nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Unternehmen, die bei der Planung ihrer Veranstaltungen auf nachhaltige Catering-Konzepte setzen, werden von ihren Kunden und Gästen zunehmend positiv wahrgenommen. Die Entscheidung für regionale, biologische und fair gehandelte Produkte sowie Maßnahmen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung und CO2-Emissionen sind nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft.
Catering-Unternehmen und Gastronomen haben die Chance, sich als Vorreiter in diesem Bereich zu positionieren. Wer in der Lage ist, innovative und nachhaltige Lösungen anzubieten, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil und trägt gleichzeitig zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit den Ressourcen unserer Erde bei. Nachhaltigkeit ist also nicht nur gut für das Image, sondern auch gut für das Geschäft.
© 2024 Gastro-Report Verlags ABR GmbH | All Rights Reserved