28.08.2024
Die FRENVI GmbH hat eine Finanzierung in Höhe von 4,7 Millionen Euro für den Aufbau einer hochmodernen, vollautomatisierten CTC3DF-Produktionsanlage ("Continuous Thermo Compression 3D Forming") im Rhein-Neckar-Kreis gesichert. Diese Investition ermöglicht es FRENVI die Produktionskapazität biobasierter, plastikfreier Geschirrlösungen auf ca. 750 Millionen Einheiten pro Jahr zu steigern und die führende Marktposition im Greentech-Sektor weiter auszubauen.
Die Finanzierung wurde durch das Konsortium aus namhaften Finanzierungspartnern ermöglicht, darunter GLS-Gemeinschaftsbank eG, UniCredit Bank – HypoVereinsbank, Deutsche Leasing AG, MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.
"Diese Investition markiert einen bedeutenden Schritt für FRENVI und unsere Mission, nachhaltige 'Zero Waste'-Produkte im europäischen Markt voranzutreiben", sagt Phanindra Gopala Krishna, geschäftsführender Gesellschafter der deutsch-indischen FRENVI GmbH. "Dank der Unterstützung unserer Partner und der Förderung durch das Landesministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg können wir unsere Produktionskapazitäten erheblich erweitern und gleichzeitig unsere Forschung im Bereich naturbasierter Materialien intensivieren."
Auf knapp 5.000 qm soll ab Mai 2025 in Walldorf in der direkten Nachbarschaft zu SAP und Heidelberg Druck die Produktion von EATlery® (essbarem Geschirr aus Primärstoffen) und COMPOSTware (natürlich kompostierbarem Geschirr aus Sekundärstoffen) mit etwa 45 Produktionsmitarbeitern beginnen. Der Hauptsitz mit der Administration sowie der Forschung und etwa 20 Mitarbeitern der FRENVI GmbH bleibt im MAFINEX Technologiezentrum in Mannheim, in dem das Greentech-Startup seit 2020 seine patentierte Technologieentwicklung vorantreibt. Die Produktionsanlage in Deutschland ermöglicht es FRENVI Lieferzeiten deutlich zu verkürzen und Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren. Zuvor fand die Produktion weitestgehend in einer Pilotanlage in Indien statt, die mit develoPPP Ventures-Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) co-finanziert wurde.
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: "Ich freue mich sehr, dass mein Ministerium ein Vorprojekt der FRENVI GmbH im Rahmen des ersten Innovationswettbewerbs 'Klimaneutrale Produktion mittels Industrie 4.0-Lösungen' finanziell unterstützen konnte und diese Unternehmung nun so erfolgreich skaliert. Greentech-Innovationen adressieren heute essenzielle Aspekte wie Nachhaltigkeit und Klimaneutralität in der Produktion und werden dringend für die Zukunft unserer Gesellschaft benötigt. Die FRENVI GmbH geht hier entschlossen voran und präsentiert unter anderem mit ihren Aktivitäten im Bereich 'Waste-to-Value' ein vorbildliches Engagement für eine umweltgerechte industrielle Produktion."
Im Rhein-Neckar-Kreis sollen nun die industrienahen, naturfaserbasierten Forschungsaktivitäten von FRENVI weiter vorangetrieben werden. Aktuell beschäftigt sich FRENVI damit, wie im Rahmen von "Waste-to-Value"-Konzepten aus organischen Nebenströmen und Reststoffen der Getränke- und Lebensmittelindustrie wieder Wertstoffe werden können. Das Ziel ist es, diese Materialien im Sinne einer biobasierten Kreislaufwirtschaft ("Circular Bioeconomy") einer höheren Wertschöpfungsstufe zuzuführen – und durch Upcycling mehrfach zu verwenden. Derzeit wird an mehreren Innovations- und Entwicklungsprojekten geforscht, um hochfeuchte industrielle Fasermaterialien, wie Tee- und Biertreber oder Seegras, nahtlos in das CTC3DF-Verfahren zu integrieren, ohne diese zuvor energie- und kostenintensiv trocknen zu müssen.
Die vollautomatisierte CTC3DF-Anlage stellt einen bedeutenden Schritt in der industriellen Produktionsstrategie der FRENVI GmbH dar. Interessierte Industrie- und Forschungspartner bzw. Investoren sind eingeladen, sich über die neuen Kooperationsmöglichkeiten zu informieren und an aktuellen und zukünftigen Projekten teilzunehmen.
Die FRENVI GmbH ist ein forschungsstarkes Greentech-Startup mit Produktions- und Forschungsstandorten in Rhein-Neckar-Kreis (Deutschland) und Bangalore (Indien), welches sich seit 2019 u. a. mit dem Upcycling und der Reintegration von biobasierten Reststoffen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie beschäftigt: ein "Waste-to-Value"-Ansatz, der Sekundär- in Wertstoffe transformiert. Um dies industriell skalierbar umsetzen zu können, hat FRENVI mit dem patentierten "Continuous Thermo Compression 3D Forming" (CTC3DF) ein Produktionsverfahren entwickelt, das faserbasierte Materialien ressourcen- und kosteneffizient in die biobasierte Kreislaufwirtschaft ("Circular Bioeconomy") einbinden kann. Das Ziel ist die Entwicklung und Herstellung umweltfreundlicher und klimaneutraler oder -positiver Produkte für unterschiedliche Märkte, wie z. B. den Außer-Haus-Markt, das Bauwesen oder das Vertical Farming. FRENVI strebt danach, innovative "grüne" Lösungen zu finden, die nicht nur die Umweltbelastung reduzieren, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beitragen.
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