25.06.2024
Nach den Restaurants Garden und Atelier, der Cinema Lounge, der Palaishalle, dem kompletten Bauteil "Süd- und Nordflügel" mit 28 Zimmern und der luxuriösen 350 qm großen Penthouse Garden Suite sowie dem Restaurant Palais Keller und zuletzt den neu gestalteten Veranstaltungsräumen im historischen Palais Montgelas ist dies das achte Bauprojekt, welches vom international renommierten Inneneinrichter, Kunstsammler und Antiquitätenhändler Axel Vervoordt aus Belgien für das Hotel Bayerischer Hof realisiert wurde.
Die Renovierung des Atriums erfolgte in nur vier Monaten, zwischen Februar 2024 und Juni 2024, das Investitionsvolumen betrug 1,1 Millionen Euro.
Im Herzstück des Hotels erhebt sich in über acht Metern Höhe die imposante Glaskuppel und taucht das Atrium in ein ganz besonderes Licht und verleiht dem Raum ein herrschaftliches Ambiente. Das Atrium ist ein Ort der Begegnung, an dem sich viele Menschen zu verschiedenen Anlässen und Veranstaltungen treffen. Früher wurde die Pracht dieses Raums durch die Glaskuppel und Marmorsäulen, sowie die verspiegelten Falttüren betont. Axel Vervoordt entschied sich, diesem Raum Frische zu verleihen, indem er die Glaskuppel optisch in die Kranzgesimse integrierte. Er wollte eine Einheitlichkeit in der Farbgestaltung von Decke und Boden schaffen, alles in den Tönen lebendiges Grün, Hellblau und Gelb. Er beauftragte den spanisch-belgischen Künstler Angel Vergara insgesamt 16 Paneele für die Falttüren zu malen, um dem Raum eine zusätzliche künstlerische Dimension zu verleihen.
Die Idee war, die Schiebetüren im gleichen Geist wie seine Serie "J'efface et cela apparaît" zu bemalen, in der überwältigende, in Richtung Abstraktion tendierende Wolkenhimmel aus den vielen Farbschichten hervorzutreten scheinen. Obwohl sich die Farbtöne in seinen Gemälden nicht direkt auf Naturphänomene beziehen, scheint die Verbindung zu Wiliam Turner oder sogar Claude Monet offensichtlich. Aber jede Erkennbarkeit ist nur ein Anschein oder eine Illusion – jede Form von Bergen oder Wolken, die auftaucht, ist eine verzerrte Wahrnehmung. Vergara lässt den Betrachter fast durch diese scheinbaren Widersprüche in die Leinwand eintreten. Für die verschiedenen Funktionen des Raums war es im Konzept wichtig, dass der Raum leicht umgestaltet werden kann, indem man die Schiebetüren öffnet und die Möbel herausnimmt.
Ein großes, geschwungenes Sofa, das mit einem ähnlichen grünen Stoff bezogen ist, wurde als Mittelstück hinzugefügt. Um das Sofa herum sind verschiedene leichte Clubsessel auf Rollen aufgestellt, die Axel Vervoordt speziell für das Hotel Bayerischer Hof entworfen hat, mit dazugehörigen Tischen, die in Vervoordts Werkstatt hergestellt wurden.
Die Umgestaltung des Atriums markiert das 15-jährige Jubiläum der Zusammenarbeit zwischen Axel Vervoordt und dem Hotel Bayerischer Hof. Was als Auftrag begann, die beiden Hauptrestaurants zu verändern, führte zu einer langjährigen Freundschaft mit Frau Innegrit Volkhardt und einer stabilen und loyalen Zusammenarbeit mit dem gesamten Team.
Mit der Neugestaltung der Restaurants Atelier** und Garden vor 15 Jahren begann die Zusammenarbeit mit dem Hotel Bayerischer Hof und Axel Vervoordt. Es war auch der Beginn der Freundschaft mit Innegrit Volkhardt. Gemeinsame Freunde haben die zwei einander vorgestellt und Axel Vervoordt überzeugt, eine Ausnahme von seinem Grundsatz zu machen, ausschließlich für private Kunden und nicht öffentlichen Projekten zu arbeiten. Axel Vervoordt ist vornehmlich als leidenschaftlicher Kunst- und Antiquitätenhändler bekannt, der einen unvergleichlichen Ansatz für das Leben mit Kunst entwickelt hat. Neben diversen Beteiligungen an internationalen Kunstmessen, kuratierte er mehrfach Ausstellungen im venezianischen Palazzo Fortuny, welche weltweit Anerkennung fanden. Persönlichkeiten wie Kanye West und Kim Kardashian, Calvin Klein, Sting sowie Robert De Niro schätzen seine leisen, gemütlichen und vor allem inspirierenden Inszenierungen.
Doch was macht den diskreten, jedoch unverwechselbaren Stil eines Axel Vervoordts so begehrt? Einer der Schlüsselbegriffe lautet: Authentizität. "I love everything that is very real", vertraute Vervoordt der internationalen Ausgabe des Magazins AD Architectural Digest vor einigen Jahren an. Die Magie und das sichere Gespür Axel Vervoordts kommen aus Überzeugung. Er selbst ist, mit seinem von ihm kreierten Umfeld, das beste Aushängeschild für seine Auffassung von Stil. Sowohl auf seinem Schloss Gravenwezel, einem Renaissance-Ansitz, als auch in seinen Werkstätten, dem Kanaal in Antwerpen, untergebracht in
Industriebauten aus dem 19. Jahrhundert mit angrenzenden Silos, zeigen Einrichtung und Charakter der Räume die Intensität, Raffinesse und Gemütlichkeit, die seine Interieurs unverkennbar machen.
Axel Vervoordt beschreibt das aktuelle Projekt Atrium selbst wie folgt: "Der Gedanke, der uns bei allem leitet, was wir gestalten: Dass man sich zu Hause fühlt, sobald man seine Handtasche oder Jacke über den Stuhl hängt." Und weiter: "Die Aufgabe beim Atrium bestand darin, dem Raum eine neue Dimension zu verleihen, ohne seine Geschichte zu verraten und ihn so zu gestalten, dass Menschen im 21. Jahrhundert sich wohl in ihm fühlen. Alles, was sich verändern und beeinflussen lässt, die Farben, die Stoffe, das Mobiliar, muss darauf ausgerichtet sein, dass es auch zu der Glaskuppel aus dem 19. Jahrhundert passt, und sich in das Haus einfügt. Das heißt auch, darauf zu achten, dass die zeitgenössische Kunst von Angel Vergara nicht in Wettbewerb tritt mit der Architektur des 19. Jahrhunderts."
Innegrit Volkhardts Entscheidung stand also auch bei diesem Bauvorhaben von Anfang an fest: "Für mich kam kein anderer Architekt in Frage, denn Gegenwart ist für Axel Vervoordt wie auch für mich die Mischung aus Vergangenheit und Zukunft, Bewahren dabei aber weit mehr als nur eine Pflicht. Beides gekonnt zu vereinen ist das Talent von Axel Vervoordt und so hat er auch hier, an diesem geschichtsträchtigen Ort, das Neue mit dem Alten verbunden. Vervoordts Feingefühl für historische Bausubstanzen, seine Intuition für Farben und Materialien führten auch dieses Mal zu einem wunderbaren Ergebnis. Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Gästen diese schönen Räumlichkeiten im neuen Glanz präsentieren dürfen."
Mit der Projektleitung und örtlichen Planung wurde der Münchner Innenarchitekt Gregor Baur beauftragt, der bereits bei vielen Umbauprojekten im Hotel Bayerischer Hof mit Axel Vervoordt tätig war. Gemeinsam mit Axel Vervoordt und Innegrit Volkhardt hat Gregor Baur das Konzept des neuen Atriums so umgesetzt, dass es sich ideal in den vorhandenen Strukturen des historischen Gebäudes einbindet. Mit der dahinter gelegenen falk's Bar im berühmten Spiegelsaal von 1841, die mit der reich verzierten Stuckdecke und dem wechselnden Farbenspiel des Tresens die Kombination aus Tradition und Moderne spiegelt sowie den jeweils nebenliegenden Räumen, der Kamin- und Cocktail-Lounge, musste die Herausforderung bewältigt werden, dass sich das Atrium harmonisch in die Gestaltung einfügt. Durch seine langjährige Erfahrung und mit zahlreichen kreativen Ideen ergänzt Gregor Baur die Vorstellungen der Bauherrin und Axel Vervoordts.
Das Hotel wird seit 1897 von Familie Volkhardt in vierter Generation geführt und feierte im Jahr 2022 auch 125 Jahre Inhaberschaft des Hotels. In diesem Jahr wurde das Hotel erneut zum drittumsatzstärksten Hotel in Deutschland gelistet und erzielte 2023 einen Umsatz von 60,2 Millionen Euro.
Seit der Übernahme durch Innegrit Volkhardt im Jahr 1992 bis heute wurden über 195 Millionen Euro in diverse Architekturprojekte und Renovierungen investiert, um die Atmosphäre des Hotels, wie man sie heute kennt, zu erlangen.
Das von Axel Vervoordt neu gestaltete Atrium, wie schon die Neueinführung der Restaurants Atelier** und Garden 2009, der Cinema Lounge 2011, der Palaishalle 2016, des Bauteils Süd- und Nordflügel 2018, des Restaurants Palais Keller 2019 und der Veranstaltungsräume im ersten und zweiten Obergeschoss des Palais Montgelas 2022, wird ein weiteren Glanzpunkt in der Geschichte des Hauses setzen, welches seine Gäste mit immer neuen, luxuriösen Ergänzungen überrascht.
Aktuell arbeitet man gemeinsam mit Axel Vervoordt bereits an zwei weiteren Bauprojekten im Hotel Bayerischer Hof. Eine Panorama Suite auf der 7. Etage befindet sich in Renovierung und auch die Lobby wird im Jahr 2025 in neuem Glanz erstrahlen. Hierzu haben schon erste Bauabschnitte begonnen und es wird an der Komödien-Passage sowie dem Zugang zum Festsaal gearbeitet. Innegrit Volkhardt ist glücklich und dankbar für die inspirierende Zusammenarbeit mit Axel Vervoordt und freut sich auch die weiteren Projekte mit ihm fortsetzen zu dürfen.
Hier können Sie mehr über die gemeinsamen Projekte des Hotel Bayerischer Hof mit Axel Vervoordt erfahren.
Das vielfach preisgekrönte Traditionsunternehmen Hotel Bayerischer Hof, das sich seit mehr als hundert Jahren in Besitz der Familie Volkhardt befindet, gehört mit 337 Zimmern inklusive 74 Suiten zu den führenden deutschen Häusern und zählt zu den "Leading Hotels of the World" und "Preferred Hotels". Zur Unternehmensgruppe gehört auch die Weinhandlung Volkhardts Wein in München Pasing.
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