11.01.2024
Feinschmecker zählen die Tage bereits herunter: Im Januar 2024 startet an der eisigen nordnorwegischen Küste die jährliche Fangzeit des Skreis. Der bis zu 1,5 m große Nordost-arktische Kabeljau, im Deutschen einfach Winterkabeljau genannt, ist für sein zartes, mageres, weißes Fleisch und seinen außergewöhnlich feinen Geschmack bekannt. Er gilt als kostbare Delikatesse, die Spitzenköche und Gourmets schätzen.
Das Besondere: Skrei ist ausschließlich im Winter verfügbar. Von Januar bis April zieht es ihn von der eisigen Barentssee an die etwas wärmere nordnorwegische Küste. Seine etwa 1.000 Kilometer lange Reise hat dem Skrei auch den Namen "Der Wanderer" eingebracht. Mit der Ankunft des Skreis in Vesterålen und den Lofoten fahren jeden Tag hunderte Boote auf See, um das norwegische Original und eines der wichtigsten Exportgüter Nordnorwegens zu fangen. Die Fangmethoden sind dabei streng reglementiert und kontrolliert, um seine hohe Qualität und den nachhaltigen Umgang sicherzustellen.
In Kvitnes, einem kleinen Ort im Kreis Hadsel auf der Inselgruppe Vesterålen, betreibt Halvar Ellingsen das Restaurant Kvitnes Gård. Der jüngste beste Koch Norwegens hat in seiner Karriere in den besten Restaurants des Landes gearbeitet, bis er begann, auf dem ehemaligen Hof seiner Leidenschaft für die Farm-to-Table-Haute-Cuisine nachzugehen.
Ganz in der Nähe, in Napp, einem kleinen Küstenort fast am Ende der Lofoten, befindet sich Lofoten Seaweed. Die beiden Gründerinnen Angelita Eriksen, aufgewachsen in einer norwegischen Fischerfamilie, und Tamara Singer, die ihr Wissen um algenbasierte Ernährung ihren japanischen Wurzeln verdankt, sehen sich als Botschafterinnen von Traditionen. Sie arbeiten daran, ihr Wissen über die gesamte Bandbreite an Lebensmitteln, die das Meer zu bieten hat, weiterzugeben.
Tamara Singer (li.) und Angelita Eriksen. Foto: Morten Munthe
"Der Skrei ist einer der besten norwegischen Rohstoffe und wir sind sehr stolz auf ihn, denn er ist einzigartig. Er verdient es, der Star auf dem Teller zu sein. Der Küchenchef sollte sich nicht mit ausgefallenen Techniken hervortun und andere Rohstoffe sollten ihm nicht die Aufmerksamkeit stehlen", empfiehlt Halvar Ellingsen.
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