20.10.2021
Ja, Gastro-Messen in Corona-Zeit sind möglich, die Hygiene-Konzepte greifen und ermöglichen eine echte Kommunikation. Diesen Beweis hat soeben die HOGA Nürnberg erbracht. Der erste große Branchentreff im deutschsprachigen Raum hat aber auch gezeigt, dass bei den Besucher- und Aussteller-Zahlen auf dem Weg zurück zur gewohnten Normalität noch Luft nach oben ist .
An den drei Messetagen der HOGA 2021 kamen mehr als 10.000 Besucher zur Gastgeber-Messe nach Nürnberg. Der Veranstalter AFAG zieht eine zufriedenstellende Bilanz. Aufgrund der angespannten Corona-Situation im Frühjahr hat die HOGA erstmals im Herbst stattgefunden. Projektleiter Stephan Dovern hatte in den Vorbereitungen der diesjährigen HOGA jede Menge Herausforderungen zu bewältigen: „Wir möchten allen Ausstellern, Partnern und Unterstützern für ihren Einsatz und ihr Vertrauen danken. Und wir danken den rund 10.300 Besuchern, dass sie sich in dieser besonderen Zeit für einen Live-Messebesuch entschieden haben. Die Wiedersehensfreude war auf der HOGA spürbar und es hat uns besonders gefreut, dass interessierte Besucher auch aus Gebieten über Bayerns Grenzen hinaus zur HOGA kamen."
Thomas Förster, 1. Vizepräsident des DEHOGA Bayern und Nürnberger Gastronom, zieht eine positive Bilanz der HOGA 2021: „Wir freuen uns, dass die HOGA sehr gut gelaufen ist. Wir hatten unheimlich viele gute Start-up-Bewerber und die Eures-Beteiligung zum Thema Karriere ist gut angekommen. Dort gab es eine große Anzahl an guten Kontakten. Bei Messen entscheidet nicht die Quantität, sondern die Qualität und diese war bei der HOGA auf jeden Fall gegeben."
Die Qualität der Besucher war hoch, gleichzeitig wurde in diesem besonderen Jahr nicht das gesamte Besucherpotenzial ausgeschöpft. Aufgrund der aktuellen Personalknappheit in vielen Betrieben kamen vielfach nur einzelne verantwortliche Mitarbeiter auf die Messe, während die anderen Kollegen den Betrieb am Laufen hielten. Die interessierten Fachbesucher der HOGA haben mit ihrer Investitionsbereitschaft verdeutlicht, dass der Bedarf für eine Gastronomiefachmesse zum aktuellen Zeitpunkt da ist.
Was sagen die Ausseller? Neal Bauer und Thomas Kuhlmann, Geschäftsführer der BÄKO Franken Oberbayern-Nord, ziehen eine gemischte Bilanz: „Nach dem Neustart der Messen muss man sich erst wiederfinden und im Sinne des Wiederaufbaus der Messekultur war die HOGA ein Erfolg, denn der persönliche Austausch ist digital nicht ersetzbar. Wir sind froh, dass die Messe stattgefunden hat, auch wenn es noch nicht geklappt hat, die großen Massen wieder zu mobilisieren."
Auch der Gastronomie-Report war mit einem Stand auf der HOGA vertreten und hat sich gründlich bei Fachbesuchern und Ausstellern umgehört. Durchgehender Tenor: „Es hätte schon etwas mehr los sein dürfen, aber die Qualität der Besucher war sehr hoch und wir konnten trotzdem viele interessante Gespräche führen sowie wichtige Kontakte knüpfen."
Keine Frage: Der AFAG ist für ihren Mut zu danken, in dieser Zeit mit der HOGA die erste Gastro-Fachmesse in Deutschland durchzuziehen und damit auch zu zeigen, dass der Wunsch nach direkter, persönlicher Kommunikation in der Branche ungebrochen ist. Wenn im nächsten Frühjahr viele nationale Key-Player der Branche, die für 2021 einen Messestopp verkündetet hatten, auf die Leitmessen nach Stuttgart und Hamburg zurückkehren, wenn Brauereien und Food-Anbieter die Fachbesucher in gewohnter Form empfangen dürfen, sollte einem Comeback der Gastro-Fachmessen nichts im Weg stehen. Der Anfang ist gemacht – mit der HOGA Nürnberg!
Die nächste HOGA findet übrigens wieder zum Stamm-Termin im Frühjahr 2023 in der Messe Nürnberg statt.
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