Im Liegestuhl oder auf Betten kühle Getränke genießen, barfuß durch den warmen Sand laufen, bei Konzerten von Bands oder Auftritten von DJ´s aus der Umgebung der Musik lauschen, einfach die Seele baumeln lassen und den Alltag tief unten vergessen – diese Mischung kommt an bei den Augsburgern. Rund 20.000 Gäste kommen jährlich auf´s Sonnendeck, genauer gesagt fahren mit dem Lift hinauf in den 6. Stock des Parkhauses an der Ludwigstraße, nur einen Katzensprung entfernt von der Fußgängerzone.
Anfang Mai geht die Saison los: Dann werden 30 Tonnen Sand (vom "Monte Kaolino" aus der Oberpfalz) aufgeschüttet, die Bar und die Bühne aufgebaut und Abzäunungen errichtet, damit ein sorgenfreies Vergnügen gewährleistet ist. Die Gäste können Brotzeiten mitbringen oder an der Bar etwas zum Essen bestellen. Bei den Speisen – von Sushi bis zum Burger – arbeiten die Sonnendeck-Betreiber Heiner Dassow und Manuel Widler mit Lokalen in der Umgebung zusammen.
Ein Gastronom stand auch Pate bei der Entstehung des Sonnendecks. Für die Sommermonate suchte Wirt Tim Dinger verzweifelt nach Freischankflächen für sein Lokal Kaiman. Mit einer geringeren Auslastung als im Winter hatten auch die Betreiber des Parkhauses gleich in der Nachbarschaft zu kämpfen. Irgendwann kam Tim Dinger auf eine verrückte Idee: Könnte man nicht … ein Strandcafé auf dem Dach des Parkhauses eröffnen?
Eine wichtige Rolle spielte dabei die geringe Verletzungsgefahr bei Stürzen vom Dach. Die nächste Parkfläche liegt nämlich nur knapp eineinhalb Meter unter dem Stadtstrand.
Bei den Gästen war das Sonnendeck von Anfang an ein Hit. Dem positiven Echo aus der Bevölkerung trug die Stadt in den Folgejahren Rechnung. Die Öffnungszeiten wurden ausgedehnt, im letzten Jahr durfte der Stadtstrand über den Dächern Augsburg bis 24 Uhr geöffnet bleiben.
"Diese Regelung gilt auch für 2017", so Manuel Widler. Nach dem Ausstieg von Tim Dinger haben die beiden BWL-Studenten Widler und Dassow das Projekt "Sonnendeck" in den letzten Jahren erfolgreich fortgeführt. "Wichtig für den Erfolg war sicherlich, dass sich das Parkhaus mitten in der Stadt befindet und die Gäste bequem mit dem Lift auf die oberste Etage fahren können", so die Betreiber. „Und die Fläche oben ist ideal für die Größe unseres Stadtstrands. Wir mussten also nicht extra Abtrennungen aufstellen. Unter solchen Voraussetzungen dürfte die Idee Strandcafé auf dem Parkhausdach auch bei anderen Locations funktionieren."
Das Unternehmen Contipark hat dem Betreiber-Duo in der Vergangenheit bereits weitere Parkhäuser für Gastro-Events und Beachclubs in luftiger Höhe angeboten …
Das Konzept ist im März 2017 im Gastro-Report erschienen.
www.sonnendeck-augsburg.de
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